Tierra del Fuego – Feuerland!
Das Ende der Welt! So sieht es also aus. Die Landschaft ist schön, düster,
eindrucksvoll, wild. Berge mit zackigen Spitzen. Die Baumgrenze liegt bei 600
Metern, darüber nur Felsen und Eis. Sogar das Meer erscheint dunkel,
dunkelblau,
wenn die Sonne darauf scheint. Hier ist jetzt Hochsommer und die Temperatur liegt bei ca. 15 °C. Im Winter allerdings wird es nicht so kalt wie man vermuten könnte, da ist die durchschnittliche Temperatur bei etwa 0 °C, was an der Nähe zum Meer liegt.Der Ort Ushuaia ist erstaunlich groß für diese harsche Umgebung, etwa 100 000 Menschen leben hier. Die Ureinwohner, die Yamana, wurden ausgerottet wie an so vielen Orten auf der Welt, wo weiße Siedler
auftauchten. Und wie an vielen Orten mit harten Lebensbedingungen, bildete sich und wuchs Ushuaia mit einer Sträflingskolonie. Die Strafe für die Sträflinge bestand auch aus harter Arbeit, und die verrichteten sie dadurch, dass sie Bäume fällten. Ohne Plan, aber jeden Tag des Jahres, und jeden Baum, der ihnen im Weg stand. Als der Abstand zwischen dem Gefängnis und den Plätzen, wo man noch Bäume fällen konnte, zu groß wurde, baute man eine kleine Eisenbahnstrecke, die die Gefangenen hin
und her transportierte und am Ende des Tages auch die geschlagenen Holzstämme zurückbrachte. Die wanderten zur Hälfte in die Heizung des Gefängnisses und die andere Hälfte wurde zur Stromerzeugung für die Stadt Ushuaia benutzt. Waren die Lebensbedingungen für die Häftlinge schon an sich unmenschlich, so verschlimmerte sich der Zustand noch dadurch, dass immer mehr Sträflinge ankamen, so dass schließlich das Gefängnis die doppelte Anzahl an Häftlingen hatte, wie ursprünglich geplant. Das führte zu öffentlichen Protesten
und 1947 wurde die Strafkolonie endlich geschlossen. Am ersten Tag in Ushuaia nahmen wir dieselbe kleine Eisenbahn, die die Gefangenen gebaut und benutzt hatten, allerdings waren unsere Sitze bequemer. Die Spuren des wilden Zerschlagens des einheimischen Waldes waren deutlich zu sehen. Der Anblick von tausenden von abgestorbenen Baumstümpfen erinnerte uns an einen Baumfriedhof.Der zweite Teil des Ausfluges führte uns durch den Tierra del Fuego National Park, wo wir eine Menge über die lokale Fauna und Flora lernten, die
ganz auf das subarktische Klima eingestellt ist.
wenn die Sonne darauf scheint. Hier ist jetzt Hochsommer und die Temperatur liegt bei ca. 15 °C. Im Winter allerdings wird es nicht so kalt wie man vermuten könnte, da ist die durchschnittliche Temperatur bei etwa 0 °C, was an der Nähe zum Meer liegt.Der Ort Ushuaia ist erstaunlich groß für diese harsche Umgebung, etwa 100 000 Menschen leben hier. Die Ureinwohner, die Yamana, wurden ausgerottet wie an so vielen Orten auf der Welt, wo weiße Siedler
auftauchten. Und wie an vielen Orten mit harten Lebensbedingungen, bildete sich und wuchs Ushuaia mit einer Sträflingskolonie. Die Strafe für die Sträflinge bestand auch aus harter Arbeit, und die verrichteten sie dadurch, dass sie Bäume fällten. Ohne Plan, aber jeden Tag des Jahres, und jeden Baum, der ihnen im Weg stand. Als der Abstand zwischen dem Gefängnis und den Plätzen, wo man noch Bäume fällen konnte, zu groß wurde, baute man eine kleine Eisenbahnstrecke, die die Gefangenen hin
und her transportierte und am Ende des Tages auch die geschlagenen Holzstämme zurückbrachte. Die wanderten zur Hälfte in die Heizung des Gefängnisses und die andere Hälfte wurde zur Stromerzeugung für die Stadt Ushuaia benutzt. Waren die Lebensbedingungen für die Häftlinge schon an sich unmenschlich, so verschlimmerte sich der Zustand noch dadurch, dass immer mehr Sträflinge ankamen, so dass schließlich das Gefängnis die doppelte Anzahl an Häftlingen hatte, wie ursprünglich geplant. Das führte zu öffentlichen Protesten
und 1947 wurde die Strafkolonie endlich geschlossen. Am ersten Tag in Ushuaia nahmen wir dieselbe kleine Eisenbahn, die die Gefangenen gebaut und benutzt hatten, allerdings waren unsere Sitze bequemer. Die Spuren des wilden Zerschlagens des einheimischen Waldes waren deutlich zu sehen. Der Anblick von tausenden von abgestorbenen Baumstümpfen erinnerte uns an einen Baumfriedhof.Der zweite Teil des Ausfluges führte uns durch den Tierra del Fuego National Park, wo wir eine Menge über die lokale Fauna und Flora lernten, die
ganz auf das subarktische Klima eingestellt ist.
In der Mitte des Nationalparks
gibt es am Ufer eines Sees das „Letzte Postamt der Welt“, und wie in jedem
guten Postamt gab es eine lange Schlange vor dem Schalter, um Briefmarken zu
kaufen oder sich einen Stempel in den Pass abzuholen, auf dem steht: „Ende der
Welt!“. Das war der richtige Ort, um unsere einzige versprochenen Postkarte
abzuschicken (ihr wisst, wer ihr
seid!), was fast dazu geführt hätte, dass unser Bus ohne uns abgefahren wäre.
seid!), was fast dazu geführt hätte, dass unser Bus ohne uns abgefahren wäre.
Am Abend gab es im Theater an
Bord eine
Vorführung von lokalen Künstlern und lokaler Folklore.
Am zweiten Tag machten wir eine
Tour mit einem Katamaran auf dem Beaglekanal, der Ushuaia vom gegenüber
liegenden chilenischen Ufer trennt. Wir hatten so ein Glück mit dem Wetter,
denn die Sonne
schien fast den ganzen Tag, und man hatte uns gesagt, dass das hier äußerst selten vorkommt, und so haben wir diesen Trip sehr genossen. Wir kamen an Kormoran-Inseln vorbei, an Seelöwen-Inseln, und an Inseln auf denen sowohl Kormorane als auch Seelöwen leben. Wir sahen einen Leuchtturm, der natürlich der „Leuchtturm am Ende der Welt“ genannt wird. Und das alles vor der eindrucksvollen Kulisse dieses letzten Ausläufers der Anden. Unser Weg zurück führte wieder durch den Tierra del Fuego National Park, wo bei einem Stopp die
größte Sensation ein Expeditionsfahrzeug mit einer Schweizer Autonummer war, und wo sich die anschließende Diskussion im Bus nur darum drehte, was das wohl gekostet haben musste, ein solches Fahrzeug hierher zu bringen, an den Beginn oder das Ende der berühmten Panamericana.
schien fast den ganzen Tag, und man hatte uns gesagt, dass das hier äußerst selten vorkommt, und so haben wir diesen Trip sehr genossen. Wir kamen an Kormoran-Inseln vorbei, an Seelöwen-Inseln, und an Inseln auf denen sowohl Kormorane als auch Seelöwen leben. Wir sahen einen Leuchtturm, der natürlich der „Leuchtturm am Ende der Welt“ genannt wird. Und das alles vor der eindrucksvollen Kulisse dieses letzten Ausläufers der Anden. Unser Weg zurück führte wieder durch den Tierra del Fuego National Park, wo bei einem Stopp die
größte Sensation ein Expeditionsfahrzeug mit einer Schweizer Autonummer war, und wo sich die anschließende Diskussion im Bus nur darum drehte, was das wohl gekostet haben musste, ein solches Fahrzeug hierher zu bringen, an den Beginn oder das Ende der berühmten Panamericana.
Jetzt was persönlicheres: ich
bin immer noch krank, grippaler Infekt, denke ich und meint ein mitreisender
Arzt. Außer mir sind gefühlt die Hälfte der Passagiere krank. Wir bilden einen
vielstimmigen Huster-Chor. Das Schiff hat die Desinfektionsmaßnahmen verstärkt
und die Kranken aufgefordert, sich beim Arzt zu melden. Ich nehme halt die
üblichen Sachen und halte mich vor allem in der Kabine auf. Aber ich habe alle
Ausflüge mitgemacht, denn ich bin nur dieses eine Mal hier und ich will mir
nichts entgehen lassen.
Heute ist es genau 1 Monat her,
dass wir aufgebrochen sind.
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Tierra del Fuego – Fireland! The end of the
world! Now you are talking! The landscape is amazing, high mountains, bizarre
mountain tops, as the tree line is at 600 meter; above only rocks and ice. The
sea is dark, dark blue, when the sun comes out. It is the height of the summer
and it is only 15 °C. However, the winters are not as cold as one would
imagine, the average temperature is 0 °C due to the position on the coast.
Surprisingly many people live here: Ushuaia’s
population is ca. 100,000 people. Their first population, the Yamana, were
extinguished by the arrival of the colonists like in so many other parts of the
world. And like in so many other harsh places, Ushuaia established and grew
with a penal colony. The prisoners were put to hard labour and that meant that
they had to fell trees. Every day of the year and every tree which stood in
their way. When the distance from the prison to the places where there were
still trees to be felled became too long, they built a primitive railway system
to transport the
prisoners to and from and the logs at the end of the day. Half
of the logs were used to heat the prison, the other half to supply Ushuaia with
electricity. When the inhumanity of the penal system was made even worse by
eventually doubling the numbers of prisoners, the Argentinian population began
to protest and finally the prison was closed in 1947.
On our first day in Ushuaia we took that same
small train, if in more comfortable carriages, and we could not escape the view
of thousands of tree stumps which still remain and look a bit like a tree
graveyard.
The second part of our excursion took us
through the Tierra del Fuego National Park, where we learnt about the local
flora and fauna, which both are characteristic for their nearness of
Antarctica.
In the middle of the national park on the
shores of a lake stands “The Last Post Office of the World” and like any proper
post office there was an long queue of customers waiting for postal stamps and
stamps in their
passport, which stated: End of the World. This was the right
place to send our one and only post card (you know who you are!), which meant
nearly missing the bus.
In the evening the theatre on board presented a
lovely show with local talents and local folklore.
On the second day we took a catamaran tour on
the Beagle channel, which separates Ushuaia from Chilean shore on the other
side. We were extremely lucky with the weather, because it was sunny, which we
were told is very rare here, and so we enjoyed that trip enormously. We passed
by cormorant islands, sea lion’s islands, cormorant and sea lion’s island and an island with a lighthouse on top which
of course is the “End of the World” lighthouse. And all the time we were
accompanied by the marvellous panorama of the last bit of the Andes.
Our way back brought us once again through the
Tierra del Fuego National Park, where on one stop the greatest sensation was an
expedition vehicle with a Swiss number plate and the following discussion what
it might have costed to bring such a car down here at the beginning or the end
of the famous Panamericana.
On a more personal note: I am still ill, as are
half of the passengers. We form a fine chorus of coughers. The ship has
strengthened their disinfection program and has asked people who feel ill to
contact the doctor on board. I have taken the usual stuff and have spent most
of the time in our cabin. But I went to all the excursions, because I only had
this one chance and I had to make good use of it.
By the way, today it is exactly 1 month since we
left home.
Hi Renate, so sorry you've caught a bug, but well done for managing the excursions anyway. The catamaran trip down the Beagle Channel on a fine day must have been awesome. Interesting about the prisoners and the trees too.
AntwortenLöschenHope you're feeling fully fit again soon.
Cheers, Gail.