LISSABON - PORTUGAL


Auf dem Weg von Barcelona nach Lissabon gab es eine erhebliche Verzögerung, weil ein ernsthaft Erkrankter mit einem Hubschrauber vom Schiff geholt und in ein Krankenhaus in Valencia gebracht wurde. Da das Schiff keinen Hubschrauberlandeplatz besitzt, musste es fast zum Stehen kommen, ehe der Kranke zu dem Hubschrauber hoch gehievt werden konnte. So erreichten wir Lissabon drei Stunden später als geplant, was gewisse Auswirkungen auf die geplanten Ausflüge hatte.


Wir waren beide schon früher in Lissabon. Ich nach und wegen der Revolution (1975), Michael viel später auf Geschäftsreise. Deshalb wollten wir etwas Ungewöhnliches machen, und hatten einen Ausflug auf einem Amphibienfahrzeug gebucht, weil wir so etwas noch nie benutzt hatten und es einmal ausprobieren wollten. Ich muss aber zugeben, es hat uns als Boot besser gefallen als als Bus. Als Bus war es doch sehr holprig und ungefedert, als Schiffchen segelte es sehr nett und sanft ein Stück den Tejo entlang. Nur war die Flussfahrt der kürzeste Teil des Ausflugs, der Rest war eine etwas unbequeme Stadtrundfahrt, auf der es dann, wegen der allgemeinen Verspätung, auch recht schnell dunkel wurde, außerdem war es kalt und es regnete zwischendurch (das Fahrzeug hat ein Dach, aber keine Fenster). So waren wir schließlich ganz dankbar, wieder in unserer gemütlichen, warmen Kabine zu landen.
Übrigens war der Gala-Abend sehr nett, wir haben mit neugefundenen Freunden (einem anderen deutschen Ehepaar) zusammen gespeist und uns hinterher die Show angesehen.


Und es gibt noch einen Höhepunkt, von dem wir erzählen möchten, aber leider kein Foto dazu stellen können: Mittwochnacht, so gegen 23:00 Uhr, fuhren wir durch die Meerenge von Gibraltar. Man konnte sogar den Felsen deutlich erkennen. Also verabschiedeten wir uns vom Mittelmeer und begrüßten den Atlantik, der uns wiederum mit rauerem Seegang und dem ersten Anflug von Seekrankheit willkommen hieß. Aber daran werden wir uns auch noch gewöhnen. 




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We were delayed on our way from Barcelona to Lisbon because one person on board fell seriously ill and was taken to a hospital in Valencia by helicopter. As the ship does not have a helipad, the ship had to stop to allow the flying helicopter to lift the patient from the deck. Thus we arrived in Lisbon three hours later than planned which of course had consequences for the planned excursions. 


We both have been in Lisbon before. I was here after and due to the revolution (in 1975), Michael much later due to his job. So we felt we wanted to do something extraordinary. As we had never used an amphibian vehicle before and wanted to give it a try, we had booked one of the offered excursions. Result: we liked it better as a boat than as a bus. As a bus it was very bumpy, it was much smoother on the river Tejo. But the river cruise was the shortest part of the adventure and the rest was a less comfortable sightseeing tour around the city. Which happened for a large part in darkness as we had arrived so late in Lisbon; AND it was relatively cold; AND it started to rain (the bus had a roof, but no windows). So we did not mind being back on board and in the warmth of our cabin. 


By the way: the Gala night was good fun. We have made the first friends on board (another couple from Germany) with whom we spent the evening, had dinner and saw the show.

But there was another highlight, which unfortunately we can’t present you in a photo, but which was a great experience nevertheless: Wednesday night at around 11 pm we passed the rock of Gibraltar, which was clearly visible. So we said good-bye to the Med and hello to the Atlantic, which consequently greeted us with a bit of rough sea and a first bit of seasickness. But for sure we will grow our sea-legs!
 






BARCELONA - SPANIEN

Gestern waren wir in Barcelona und heute erleben wir unseren ersten Seetag auf dem Weg nach Lissabon, wo wir morgen Mittag ankommen sollen. Das gibt uns Zeit, unseren Blog aufzufrischen.

Da wir Barcelona von früheren Aufenthalten ganz gut kennen, haben wir uns darauf beschränkt, einen großen Spaziergang durch die Innenstadt zu machen. Wir begannen an der neuen Seefront, liefen dann La Rambla hoch bis zum Markt, wo wir über einen Stand mit schrecklich guten süßen Sachen stolperten, die natürlich alle schrecklich schlecht für uns sind (und trotzdem ein paar mitkommen mussten!) Anschließend schlenderten wir durch das Gothische Viertel und besichtigten die Kathedrale (was uns bei unserem letzten Besuch noch zu teuer erschien. So ändern sich die Zeiten!). Schließlich landeten wir am Catalunya Platz und nahmen von dort die Metro zurück.


Was sich seit unserem letzten Besuch in Barcelona geändert hat, ist, dass nun überall die katalanische Sprache absoluten Vorrang hat und kastilianisch (spanisch) höchstens in der zweiten Zeile vorkommt, wenn überhaupt. An vielen Fenstern hingen katalanische Fahnen oder Spruchbänder. Selbst in der Kathedrale wurden zahlreiche Gottesdienste in katalanisch angeboten, aber nur einer in kastilianisch.

Ein Seetag erlaubt uns, das Schiff weiter zu erobern. Wir finden uns langsam zurecht und gehen nur noch selten verloren. Ein paar Dinge, die uns auffielen:

Das Schiff ist wirklich wie eine in-sich-geschlossene Stadt, in der alles in Echtzeit passiert. Was ich damit meine ist, wenn irgendwo Reparaturen oder Wartungen vorzunehmen sind, wenn Proben für Aufführungen stattfinden, wenn Leute tanzen lernen, ihre Kreativität ausprobieren, Gymnastik machen, kann jeder ihnen im Vorbeigehen dabei zuschauen, denn die öffentlichen Bereiche gehen ineinander über und selbst die Bereiche, in denen Ruhe herrschen soll, wie in der Bibliothek, sind nur durch eine Glaswand vom Rest getrennt, so dass man sehen kann, wer sich drinnen aufhält. So ist die Kabine tatsächlich der einzige Ort, wo man völlig für sich sein kann. 
In einer anderen Sache haben wir gemerkt, dass wir uns geirrt hatten. Wir dachten, das Angebot in den Läden würde sich für die Dauer der Weltreise verändern. Bei Wochenkreuzfahrten können die Läden sicher Schmuck, Uhren, Handtaschen, Kosmetik verkaufen, und die nächsten Passagiere der nächsten Wochenkreuzfahrt haben dieselben Bedürfnisse. Wir können uns nicht vorstellen, dass die Passagiere dieser langen Reise nach fünf Wochen noch eine fünfte Handtasche kaufen werden oder noch eine goldene Uhr, stattdessen werden sie eher nach praktischen Sachen verlangen, wie Zahnpasta, Nähgarn oder Shampoo. Aber nein, obwohl sich seit Barcelona nur noch Weltreisende an Bord befinden, ist das Angebot der Geschäfte unverändert.

Heute Abend findet der erste Gala-Abend statt. Wir sind gespannt auf all die feinen Roben (unsere sind es weniger).



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Yesterday we were in Barcelona and today we have a day at sea on our way to Lissabon, where we will arrive tomorrow at mid-day.  So there is plenty of time to continue with our blog.

As we knew Barcelona from earlier visits, all we did, was to take a lengthy stroll around the new waterfront and through the centre of the city, along La Rambla, through the Market. Later we walked through the gothic part of the old Barcelona, visiting the Cathedral, until we finally came to Catalunya Place from where we took the Metro back. What has really changed in Barcelona since our last visit is that the signs in Catalan now are prevalent, while Castilian (Spanish) only appears in a second row if at all. Likewise we saw many buildings which display the Catalan flag or political messages. In the Cathedral multiple services were announced, most of them in Catalan and only one in Castilian. 



A day at sea allows us to further explore the ship. We start to know our way around and not go amiss so often. Here are some things which we found remarkable concerning our life on board:

This ship is really like a complete town in itself and everything happens in real-time: When there are some maintenance or repairs to be done, if people rehearse for shows, if people learn to dance, to play cards, to use their creative abilities it always happens in front of everyone who is just around, as public spaces connect to each other and there is a permanent stream of people coming and going. Even special quiet places like the library are only isolated by glass from the general walkways, so that one can see who is in there. So basically the cabin is the only really private space.

The other thing which we find astonishing is what is on offer in the shops. We thought that they would take account of the fact that while on a week or two-weeks cruise they might sell jewellery, watches, handbags, cosmetics and souvenirs before a fresh group of passengers comes on board and buys the same items, on a four-months cruise they will probably sell about the same amount as on a two weeks cruise and all those beautiful watches and expensive handbags will stay unsold, while those long-time cruisers will soon be in dire need of much more practical things, like tooth paste or shampoos. But no, we came on board while the last 10-day cruise was still going on, the World Cruise only opened officially in Barcelona, because it was then that the last passengers came on board, but the shops’ offers have not changed.
Tonight will be the first formal dinner and we are anticipating beautiful evening gowns (if not worn by us).