PITCAIRN - POLYNESIEN




Wahrscheinlich hat jeder einmal von der Meuterei auf der Bounty gehört, in Büchern gelesen oder einen der vielen Filme gesehen. So können wir unseren Bericht über Pitcairn damit beginnen, dass im Januar 1790 (die Meuterei fand im April 1789 statt) neun der ursprünglichen Meuterer unter Führung von Fletcher Christian (dem Anführer der Meuterei) an Bord der HMAV Bounty die Inseln Pitcairn erreichten. Außer ihnen kamen sechs Polynesische Männer, zwölf Polynesische Frauen und ein weibliches Baby an Land. Am 23. Januar 1790 zündeten sie das
Schiff an, was daraufhin sank, damit seine Anwesenheit oder einer, der sich ihrer bemächtigte, nicht das Versteck verraten konnte.

Die englischen Seeleute behandelten die Polynesier (die sie im Grunde entführt hatten) als ihre Sklaven, insbesondere zwangen sie die Männer, ihre Frauen mit ihnen zu teilen oder sie ihnen ganz zu überlassen. Das führte zu Mord und Totschlag und zum Schluss, als im Februar 1808 die Insel Pitcairn zum zweiten Mal, diesmal durch ein amerikanisches Schiff, entdeckt wurde,
gab es nur noch John Adams, einen der Meuterer, als einzigen männlichen Überlebenden. Er lebte zusammen mit neun Frauen und 19 Kindern und führte eine tief religiöse und friedliche Gemeinschaft an.

Diese Menschen waren allerdings nicht die ersten, die versucht hatten, sich auf Pitcairn niederzulassen. Es gab und gibt Spuren früherer polynesischer Besiedlungen, aber diese waren entweder aufgegeben worden oder die Bevölkerung war ausgestorben. So kann man sagen, dass die Bevölkerung des heutigen
Pitcairns zum ganz überwiegenden Teil von diesen Bounty-Meuterern und ihren Gefährtinnen abstammt.

Pitcairn besteht aus vier Inseln: Pitcairn, Henderson, Oeno und Ducie, aber die drei anderen Inseln sind unbewohnt, obwohl Henderson von den Pitcairnern zum Holzschlagen und Holzsammeln benutzt wird – und für einen schönen Strandurlaub, den man nämlich auf dem hochaufragenden Felsen Pitcairn so nicht haben kann.
Heute gehört Pitcairn zum Britischen Übersee Territorium, es hat seine eigene
Administration (die Haupteinnahmequelle sind übrigens Briefmarken, die unter Sammlern sehr begehrt sind) und das Staatsoberhaupt als Gouverneur von Pitcairn ist der Britische Hochkommissar in Neuseeland.
Seit seiner Wiederentdeckung 1808 war Pitcairn niemals wieder völlig von der Welt abgeschnitten. Vorbeikommende Schiffe machten regelmäßig Halt und die Britische Regierung kümmerte sich um die Belange der Insel. Zweimal stieg die Bevölkerungszahl so an, dass man Konsequenzen aus einer Überbevölkerung fürchtete, zweimal wurde die gesamte Insel evakuiert, beim ersten Mal nach Tahiti, beim zweiten Mal auf die Norfolk Islands. Aber beide Male entschied sich ein Teil der Bevölkerung nach einiger Zeit dafür, wieder zurückzukehren. Heute leben 55 Menschen auf Pitcairn. Sie haben alles, was man grundsätzlich zum Leben braucht: Wasser, Elektrizität (zwischen 7:00 Uhr morgens und 22:00 Uhr abends), Zugriff auf Radio,
Telefon und Internet, Gesundheitsbetreuung und Grundschule. Was sie zum Leben brauchen, wird mit Schiffen angeliefert (es gibt keine Landemöglichkeit für Flugzeuge), wenn die Kinder ihren Bildungsweg fortsetzen wollen, müssen sie auf weiterführende Schule in Neuseeland gehen.

Da es natürlich völlig undenkbar wäre, 2000 Passagiere auf diese kleine Insel hinüber zu bringen, war es anders herum: die Insel kam zu uns! Wir näherten uns diesem Fels im unendlichen Ozean in den frühen Morgenstunden. Als wir recht nahe waren und uns kaum mehr vorwärts bewegten, kam ein Pitcairnisches Longboat aus einer engen Passage, hinter der Boote im ruhigeren Wasser anlanden können, mit 32 (!) Leuten an Bord und näherte sich unserem großen Schiff. Also waren da ungefähr zwei Drittel der Bevölkerung von
Pitcairn unterwegs, um uns: ‚Hallo!‘ zu sagen. Auf unserem Deck hatte unsere Mannschaft bereits Tische vorbereitet, auf denen die Pitcairner ihre mitgebrachten Waren präsentieren konnten. An den Namensschildern konnten wir sehen, dass wenigstens die Hälfte der Verkäufer immer noch den Familiennamen Christian tragen. Während sie ihre Waren ausbreiteten und sich eine riesige Menge Passagiere um sie versammelte, fuhr unser Schiff langsam einmal um die gesamte Insel herum, so nah, wie sie es sich nur gerade trauten
angesichts der Felsen und steilen Klippen. 

Nachdem sie ihren lebhaften Handel abgeschlossen hatten (auch wir haben etwas gekauft, nämlich ein sehr interessantes Buch über die Geschichte Pitcairns), packten die Insulaner die Reste wieder ein, holten ab, was unser Schiff für sie mitgebracht hatte, verstauten alles in ihrem Longboat und nahmen Abschied. Gegen Mittag verließen wir Pitcairn und sind jetzt auf dem Weg nach Tahiti, wo wir am Donnerstag ankommen werden.

Wir sind sehr erleichtert darüber, dass das Internet wieder einigermaßen zuverlässig
funktioniert. Natürlich verfolgen wir auch hier deutsche und internationale Nachrichten. Was den Corona Virus betrifft, fühlen wir uns im Moment noch recht sicher, da unsere Reise im Januar von Italien aus startete und wir keinen Passagieraustausch hatten und auch nur wenige neue Crewmitglieder. Aber natürlich stehen auf unserem Plan auch Ziele in Asien und wir landen schließlich wieder in Italien. Aber heute kann einfach niemand voraussagen, was geschehen wird.        





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I am sure that you all have heard/read about or seen movies about the Mutiny on the Bounty. So it will be enough to say that nine of the mutineers under the command of Fletcher Christian (who had started the mutiny), six Polynesian men, twelve Polynesian women and one baby girl eventually arrived on Pitcairn in January 1790 on board of HMAV Bounty. The ship was set alight on the 23rd of January 1790 and sank, so that neither the presence of the ship nor anybody on board could betray the hiding place.

The English sailors treated the Polynesians (which they had basically kidnapped) as their slaves, especially they forced the men to share or give up their women. This lead to fights and killings and in the end, when in February 1808 an American ship re-discovered Pitcairn, John Adams, one of the original mutineers, was the only surviving male. He lived together with nine women
and 19 children and had formed a very religious, peaceful community.

Those people were not the first to settle on Pitcairn. There were traces of earlier Polynesian settlements, but those settlers had given up or had died out. So most of the inhabitants of the Pitcairn Islands today descend from those original mutineers and their Polynesian consorts.  

Pitcairn consists of four islands: Pitcairn, Henderson, Oeno and Ducie, but the other islands are uninhabited, although Henderson is used by the people of Pitcairn to cut and collect wood – and to have a
beach holiday, which could not happen at Pitcairn itself, because this is just a steep rock rising out of the sea.

Today Pitcairn is a British Overseas Territory, it has its own administration (the main income comes from stamps, which are highly collectable) and the formal head as Governor of Pitcairn is the British High Commissioner in New Zealand.

Ever since the rediscovery in 1808 Pitcairn was never totally cut off from the rest of the world again. Fairly regularly passing ships made stops there, and the British government took care of the island. Twice the population of the island had grown to a size where there was fear that overpopulation could cause real problems, twice the whole island was evacuated, first to Tahiti and on the second occasion to the Norfolk Islands. But on both
occasions after a while some of the evacuees decided to return to the Pitcairn. Today 55 people live on Pitcairn. They have all the basic amenities, like water, electricity (from 7:00 in the morning to 22:00 at night), access to radio, telephone and internet, health care and primary school. They get all they need by boat (there is no possibility to land for airplanes), the children who seek further education, go to school in New Zealand.

As it would have been unthinkable to tender 2000 passengers onto that small
island, so it was the other way around: the Pitcairn Islanders came to us! We approached the rock in the middle of that vast ocean in the early morning and when we were pretty near and had slowed down, a Pitcairn longboat appeared out of the narrow passage, where boats find a bit of calm water to land, and approached us with 32 (!) passengers on board. So two thirds of the Pitcairn population came to say: ‘Hello!’ Our crew had prepared tables for them with names on. We could find out that still about half of the local sellers, who presented their
crafts on those tables, carry the family name Christian. While they ‘opened their shops’ and were stormed by the cruise passengers, the ship did a slow tour all around the island as near as they dared to come the cliffs and the rocks. After having done a vivid trade (we bought a very instructive book about the history of Pitcairn), the Islanders packed what remained, collected the stuff our ship had brought for them, loaded everything into the longboat and said their ‘Good-byes!’ By mid-day we left Pitcairn and now we are heading towards Tahiti, where we will arrive on Thursday.
 
We are very happy that the internet is fairly reliable again and of course we follow all the German and the International news. Concerning the Coronavirus we feel rather safe for the time being, as we have started our tour in January in Italy and had no exchange of passengers and hardly any exchange of crew. But of course we do have places in Asia on our itinerary and in the end we will land again in Italy. But today nobody knows what will happen until then.

OSTERINSEL / RAPA NUI - POLYNESIEN




Die erste Geschichte, die man über die Osterinsel erzählen muss, ist eine mythische: Menschen, die von weit, weit her über den Ozean kamen und hier landeten, glaubten ein Paradies gefunden zu haben. Millionen von hohen Palmen schwankten sanft im Wind über einer üppigen Vegetation auf vulkanischen Hängen, aber die Vulkane selbst schliefen schon seit langem; das Meer voller Fische, die Luft voller Vögel. Glücklich besiedelten sie die Insel.

Dann jedoch – aus Irrationalität und Unverantwortlichkeit – zerstörten sie dieses
Paradies und machten es – nicht gerade zu einer Wüste – aber zu einer Umwelt gänzlich ohne Bäume, welches bedeutete, dass sie sämtliche Funktionen, die Bäume im natürlichen Kreislauf haben, verloren; vor allem konnten sie keine Boote mehr bauen, um zu fischen, oder um eventuell die Insel auch wieder zu verlassen und sich woanders anzusiedeln.

Auf der Insel, die einmal Heimat für ca. 20.000 Menschen bot, brachen Kämpfe (um die knappen Ressourcen) aus und um 1877 war die Bevölkerung auf nur 111 Personen
zusammengeschrumpft. Man könnte sich jetzt fragen, was der Mensch sich dabei dachte, als er den allerletzten Baum fällte und ob er sich überhaupt etwas dabei dachte.

Die zweite Geschichte ist die Geschichte der Insel, die heute wieder einmal ein Paradies ist, aber eines für Archäologen und Touristen, die die Resultate dieser Irrationalität studieren und bewundern, d.h. die berühmten Figuren, die Moai, die
Plattformen, auf denen sie gestanden haben, die Ahu, die Hüte, die einige von ihnen noch tragen, die Pukao, und all die anderen Funde einer Kultur, die verloren und nur schwer zu entziffern ist. Schwer zu entziffern im wörtlichen Sinne, da es durchaus Inschriften auf den Figuren in Rongorongo gibt, die vielleicht Erklärungen liefern könnten, aber auch das Wissen um diese Bildersprache ist verloren gegangen.

Die allgemein akzeptierte Theorie ist, dass die Moai dazu da waren, wichtige Vorfahren zu ehren, die als Beschützer der Gemeinschaft angesehen wurden, da nahezu alle Statuen ins Land blicken. Es gibt nur eine Gruppe, deren Blicke aufs Meer hinausgehen. Unter den Ahu hat man auch Gräber gefunden mit Skeletten, aber keine Mumien.

Diese Plattformen und die Statuen wurden, so nimmt man an, in den Kämpfen nach der selbstverschuldeten Umweltkatastrophe zerstört. Auch der Kult wurde durch einen neuen ersetzt, und zwar den des ‚Birdman‘, des Vogelmannes. Das wichtigste jährliche Ereignis dieses Kultes war, dass ausgesuchte Männer zu einer Insel schwimmen mussten, und der erste, der ein unbeschädigtes Ei zurückbringen konnte, war dann für den Rest des Jahr so etwas wie der Herrscher, bis ein neuer Vogelmann gekürt wurde. Das war deshalb so wichtig, weil nach dem Wegfall der Fischerei von Booten aus Vögel ein Hauptbestandteil der Nahrung wurden. Dieser Kult hinterließ einige Steinbilder, aber nichts im Vergleich mit dem früheren Reichtum kulturellen Ausdrucks.

Die Europäer schleppten, wie überall auf der Welt, Krankheiten ein, die die Bevölkerung weiter dezimierten. Nach ihrer eigenen Unabhängigkeit kamen die Peruaner und verschleppten ein Drittel der Bevölkerung als Sklaven für ihren Bergbau. In der allgemeinen Sklavenbefreiung wurden auch die meisten von diesen wieder zurückgebracht, aber der angerichtete Schaden konnte dadurch nicht mehr gut gemacht werden.

Heute leben ca. 7.000 Menschen auf der Insel, die Hälfte davon in Hanga Roa, dem Ort, wo sich Verwaltung, Hafen und Flughafen befinden. Die Insel gehört geographisch zu
Polynesien, seit 1888 politisch zu Chile und genießt jetzt aber einen besonderen Status. Der Nationalpark von Rapa Nui ist UNESCO Weltkulturerbe. Tourismus gehört mittlerweile zu den Haupteinnahmequellen der Insel. Es gibt fünf Mal in der Woche Flüge von und nach Chile und ab und zu ein Kreuzfahrtschiff, so wie unseres, das auf einen Schlag die Zahl der sich auf der Insel Befindenden um 50% ansteigen lässt. Die meisten der lebensnotwenigen Güter müssen immer noch von außen herein gebracht werden, aber es gibt immerhin
schon Aufforstungen und Obstanbau. Man muss sich nur immer wieder klar machen, dass jede Palme, jeden Baum, den man sieht, von außer hereingebracht und hier gepflanzt worden ist. Nichts ist übrig geblieben von den ursprünglichen Baumarten und anderen verwandten Vegetationen.

Die dritte Geschichte handelt nun von uns und was uns an diesem Tag passierte. Die Osterinseln waren eines der Traumziele, wegen dessen wir diese Reiseroute gewählt hatten. Es erschien uns wie einer der Orte, der am weitesten entfernt von allen Erfahrungen lag, die wir bisher gemacht hatten. Daher waren unsere Erwartungen sehr hoch.

Der Tag begann schon mit richtig scheußlichem Wetter (und wir haben bisher mit dem Wetter viel Glück). Heftiger Regen und eine sehr raue See machten das Tendern zu mehr als einem Abenteuer. Immer wieder musste der Prozess unterbrochen werden, dann Abwarten, es neu versuchen, wieder aufgeben, ein neuer Versuch. Schließlich landeten wir auf der Insel, aber der ganze Ablauf war völlig durcheinander gekommen, und so fand unsere gebuchte Tour erst um 15:00 h statt. Es gibt auf der
Insel nur abzählbar viele Autos oder Busse. Ich vermute, sie haben jedes Fahrzeug engagiert, das genug Passagiere aufnehmen konnte, um die 2.000 oder sogar mehr Besucher auf ihre Touren um die Insel zu schicken. So gab es ein gewisses Chaos und ein Ratespiel: „Ist das jetzt vielleicht unser Bus? Gibt es hier noch jemanden, der dieselbe Tour Nummer hat wie wir?“ Unsere war übrigens die 72. Tour an diesem Tag und es war bei weitem nicht die letzte.

Schließlich waren wir zu achtzehnt in einem kleinen Bus zusammengestopft und los ging es. Wir besuchten drei historische Stätten und natürlich sahen wir auch eine Menge von der leer gefegten Landschaft. Der erste Stopp war bei Anakena, einer Plattform mit sieben Moai
und einem einzelnen ein Stück weiter entfernt über einem schönen Strand, wo, so geht die Geschichte, vormals die ersten Siedler landeten. Der zweite war Ahu Tongariki, wo 15 Figuren erst vor relativ kurzer Zeit wieder auf die Plattform gestellt worden sind (die meisten Statuen waren umgeworfen oder zerstört worden und sind erst in der Neuzeit wieder aufgestellt worden). Diese Gruppe, ebenso wie die erste, schauen ins Land hinein, und diese Gruppe schaut auch in Richtung des Rano Raraku Kraters, der unser drittes Ziel war, denn dort wurden die Figuren ursprünglich aus dem vulkanischen Tuff-Stein gehauen. Dort konnten wir Figuren in allen Stadien der
Fertigung sehen, solche, die noch halb mit dem Fels verbunden waren, solche die halb oder ganz fertig, aber niemals wegtransportiert wurden. Man kann dort eine Menge über die Steinmetzarbeit lernen, die dazu nötig war, diese Figuren zu schaffen, wie aber der Abtransport erfolgte, und ob die Transportmethode etwas mit dem Raubbau an Bäumen zu tun hatte, ist immer noch ungeklärt.

Während wir also herumfuhren und besichtigten, regnete es ständig mehr oder weniger heftig, und der Boden, auf dem wir liefen, verwandelte sich in reinen Matsch. Man musste vorsichtig sein, denn meist war es dadurch auch noch glitschig und die Gefahr bestand, auch noch mit dem Hosenboden Bekanntschaft mit dem Matsch zu machen. Zurück im Bus waren wir 18 dann ein mehr oder weniger nasser, mehr oder weniger eingeschlammter Haufen. Was nicht gerade lustig war. 

Aber der Höhepunkt kam erst noch: als also unsere Exkursion Nr. 72 zum Hafen zurückkehrte, fanden wir dort eine schier endlose Schlange von Passagieren vor, die alle zurück zum Schiff wollten/mussten. Die Schlange reichte um das gesamte Hafenbecken herum, hunderte von Menschen, die nur eine Idee hatten: Raus aus der Nässe! Raus aus dem Matsch! Die Tenderboote führten einen heroischen Kampf gegen Wind, Wellen und Felsen und ab und zu kam auch eines durch. Aber Michael kalkulierte, dass sie bei diesem Tempo etwa 5 Stunden brauchen würden, bis auch der letzte Passagier wieder an Bord sein würde. Es war jetzt um 19:00 Uhr herum und eigentlich sollte das Schiff um 20:00 weiterfahren.

Schließlich war es für uns doch nicht ganz so schlimm. Wir standen ungefähr eine Stunde an, um auf das Boot zu kommen, die Fahrt zum Schiff dauerte dann noch ungefähr eine halbe Stunde. Und dann kam der letzte Härtetest: Jeder einzelne Passagier musste auf das Kommando: „Spring!“ warten und dann springen. Und ich meine wirklich ‚Springen‘, weil das Boot und die Plattform, auf der man möglichst landen sollte, sehr unterschiedlich auf den Wellengang reagierten. Gut, was kann ich sagen: Liebe Leser/innen, wir haben es geschafft!

Als wir an Bord der ersten Passagierin begegneten, die fein gekleidet auf dem Weg zum Dinner war, durchzuckte es mich: ‚Ich repräsentierte die Wildnis (nass und matschig), sie die Zivilisation. Und wir beide habe nichts gemeinsam!‘



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The first story one has to tell about the island is a mythical one: people came from far, far away over the ocean, landed on an island and felt they had found paradise. Millions of tall palm trees over lush vegetation on volcanic slopes, but the volcanos were dormant; the sea full of fish, the air full of birds. They were happy to settle here.

But then, out of irrationality and irresponsibility they destroyed what before was paradise and turned it into – well, not a desert – but a surrounding without any trees, which meant that they lost the function trees
have for the environment, they lost their ability to build boats to go fishing or to eventually even get away and settle somewhere else. The island which once was home for maybe 20.000 people fell into strife and in 1877 a population of only 111 people remained. You can wonder what the person thought he was doing when he felled the last tree and if he thought anything at all.

The second story is the story of the island, which today is a paradise for archaeologists and for tourists to see and explore the result of human irrationality, i.e. the famous statues, the Moai, the platforms on which they stood, called Ahu, the hats some wear, called Pukao, and all the remains of a culture which is lost and is hard to decipher, even literally, as there are inscriptions in Rongorongo, which perhaps would explain things, but the knowledge of these glyphs is also lost in time.

A theory goes that those Moai were there to honour famous ancestors, who act as guardians of the people as nearly all of them look inwards towards the island. There is only one group which looks out unto the sea. Underneath the Ahus graves, remains of skeletons were found, but no mummies.

Those platforms and statues were destroyed in what is thought to have been warfare and the cult was replaced by the birdman cult who was still in praxis when the first Europeans arrived. The main event of the birdman cult was the task to swim to an island and bring back one egg safely. That was of such importance for the island because without boats, birds became a main source of food for the survivors. The winner was something like a king for the next year, until the next birdman was found. This cult has left some glyphs but nothing comparable to the former richness of cultural expression.

The Europeans brought illnesses like anywhere else, which further decimated the population. Later after their own independence the Peruvians came and took a third of the population back to Peru to work as slaves in the mines. They repatriated most of them soon, when slavery was ended in general, but the harm that had done to the community could not be made undone.  

Today the island has ca. 7,000 inhabitants, half of which lives in the main town Hanga Roa, where you can find the administration, the port and the airport. The island is part of Polynesia, but belongs since 1888 politically to Chile and has now a special status. The National Park of Rapa Nui is part of UNESCO World Heritage sites. Tourism is one of the main businesses of the island. There are five flights per week to and from Chile and the odd cruise ship like ours, which easily adds 50% to the population. Although most of necessary goods still have to be brought to the island they have re-cultivated at least part to the land. But all the trees you see today have been brought to the island and planted. Nothing remains of the original palm tree population and other connected vegetation.

The third story is about what happened to us while we were there. It was one of the highlights, one of the places we dreamed about when we booked this cruise. It was the place most far away from everything we had ever experienced in our lives. So our expectations were enormous.

The day started with really bad weather (and up to now we were extremely fortunate as far as the weather was concerned). Heavy rain and a heavy sea made tendering more than an adventure. So everything was delayed and stopped and started and stopped again. We eventually made it to the shore, but our tour was delayed until 15:00 h. There are only so many cars or buses on the island and I think they employed each and every vehicle for the 2,000 and more visitors to be taken out of Hanga Roa and around the island. So there was a bit of chaos and a guessing game: ‘Would the next bus arriving be ours? Who else was there with our bus number?’ Actually ours was the 72nd tour and ours was not the last one by far.

Eventually we were in a small bus carrying about 18 people and off we went. There were three historical sites we visited, besides quite a bit of the still empty countryside: the first was Anakena, right on the beach with seven Moai on a platform and a single one nearby. That beach, the story goes, was, were the first settlers landed. The second was Ahu Tongariki, where 15 figures were recently re-erected (most of the statues, which stand on platform today, have been found near ahus and have been re-erected in modern times). They, as does the first group, look inwards and in Tongariki they look towards our third stop, the Rano Raraku Crater, where the statues were carved out of volcanic tuff. There we could see statues still half in the stone wall, half-finished and abandoned statues, some standing, some face down. At least the place tells a lot about how they were carved and in what steps they were finished. What is still unclear is how they were transported and if the loss of all and every tall tree had something to do with that.

So while we were driving around and visiting the sites it was raining all the time, sometimes heavier, sometimes less. The ground very quickly became one big mud bath. You had to find your steps very carefully, because it was so slippery. And back in the bus, we 18 wet people huddled together – it was not really our idea of fun.

But the real challenge came at the very end: when our excursion no. 72 returned to the harbour we were met by a queue which went all the way around the small harbour: hundreds of passengers, who all waited for their chance to get on to a tender boat, just to get out of the rain and the mud. The tender boats fought a heroic fight to reach the pier, but the rough sea made it extremely difficult. Our hearts sank, when we took our place in that queue. Michael calculated that it would take five hours with that kind of operation to get all passengers back on board. By then, it was around 19:00 h and departing time was supposed to be around 20:00 h.

In the end it was not that bad, it took us about one hour to get to the boat and then about half an hour to get to the ship. And there the last challenge: Every passenger had to wait for an order and then jump over to the platform. And when I say ‘jump’, this is what I mean, because of cause the platform and boats followed the waves differently. Well, what can I say: Reader, we made it!

When the first civil person we met on the ship was a well-dressed lady on her way to dinner I thought: ‘I am wilderness (wet and muddy) and she is civilisation and there is nothing we have in common!’.