Am 17.1. in aller Frühe überquerten wir den Äquator. Und so fand am späteren Morgen dann die berühmt-berüchtigte Äquatortaufe statt. Das gesamte Schiff war um den Pool versammelt, die meisten nur als Zuschauer, aber es hatten sich auch genügend Teilnehmer gefunden. Gott Neptun zog ein mit seinen Helfern, mit wehenden Fahnen und feierlicher Musik, gefolgt von den Täuflingen, oder soll man besser sagen: seinen Opfern? Die bekamen am Pool alle einen Schwapp Wasser über den Kopf, waren erleichtert, dass nichts Schlimmeres passierte und wurden um den Pool herum platziert. Und dann ging es erst richtig los. Auf Neptuns Kommando schmierten ihnen seine Helfer Paprikapulver, Milch, Tomatensoße, Schokoladenpulver und Schlagsahne in die Haare. Vielleicht habe ich auch ein paar Ingredienzien für eine gute Mahlzeit vergessen. Anschließend durften oder mussten sie dann in den Pool, dessen schönes blaues Wasser sich schnell in eine richtige Dreckbrühe verwandelte. Nach Ende der Zeremonie wurde der Pool dann abgelassen, das ganze Gelände geputzt und am Nachmittag wieder dem normalen Gebrauch übergeben.
Heute ist
Samstag und es ist unser letzter Seetag bevor wir Salvador da Bahia in Brasilien
erreichen. Was uns erstaunt hat, ist, dass so weit von jedem Festland entfernt
uns ständig Vögel begleiten. Wir haben zwei Arten identifiziert: Fregattvögel
und Basstölpel. Sie folgen uns nicht nur, sie jagen uns und sie fliegen mit dem
Schiff um die Wetter: die Vögel sind schneller! Von Zeit zu Zeit tauchen sie
ins Wasser und holen sich ihre Mahlzeit ab.
Was tut
man nun an einem solchen Seetag außer im Pool schwimmen und Sonnenbaden? Von
den kulturellen Vorträgen habe ich schon erzählt. Abends kann man ins Theater
gehen, wo die Aufführungen, die wir bisher gesehen haben, alle nicht schlecht
waren. Eine Beatles-Revival-Band brachte den Saal zum Kochen (es war ja auch
die richtige Generation anwesend: die 60 – 80jährigen). In Barcelona gab es
Flamenco und heute Abend gehen wir in eine brasilianische Show, um uns so
richtig einzustimmen. Es gibt Sprachunterricht. Ich habe mal bei Spanisch
vorbeigeschaut (ich weiß, ich weiß: in Brasilien spricht man Portugiesisch). Es
gibt viele verschiedene „Tanzstunden“, aber mit Michael als eingeschworenem Nichttänzer
ist das nichts für uns. Und auch die verschiedenen Massenveranstaltungen wie
Bingo, Quiz, Sport, Kreativität interessieren uns nicht so sehr. Was das Erstaunlichste
ist, dass während dieser Veranstaltungen die Leiter in sämtlichen Bordsprachen
sprechen müssen, und das bringt mich zu dem Thema, über das ich Euch heute was
erzählen wollte: Sprachen.
Dieses ist
wirklich ein internationales Schiff. Ich habe gehört, dass Menschen aus 50
Nationen an Board sein sollen. Die offiziellen Bordsprachen sind: Italienisch,
Französisch, Spanisch, Deutsch und Englisch. Alle offiziellen Ansagen werden in
diesen Sprachen gemacht und zum Beispiel die Kreuzfahrt-Direktorin Petra Malin
wechselt im Stand von der einen zu nächsten Sprache und hört sich in allen Sprachen
glaubhaft an. Die erste Frage ist meist in Englisch: „Was ist Ihre Sprache?“
und dann wechselt man vielleicht erleichtert in eine andere Sprache, die allen
Beteiligten leichter fällt. Seltsamerweise treffe ich meist auf Franzosen und
kann so mein eingerostetes Französisch wieder aufpolieren. Bisher haben wir
noch keinen einzigen Briten getroffen. Die Englischsprechenden kommen aus
Australien, Neu Seeland, Canada, oder aus einem der Länder, wo Englisch die
zweite Sprache ist, wie Skandinavien oder die Niederlande. Vielleicht ist so
ein Schiff für Briten im Moment einfach zu international?
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We crossed the Equator early in the morning of the
17th of January. And later in the morning the Great Baptism in honour of
Neptune happened with everybody on board being around, although more as
spectators than as participants. But there still were lots of participants, or
should I say victims? And so it happened: Neptune and his helpers marched in with
flying colours and accompanied by suitable music, followed by all the
volunteers. Near the pool the to-be-baptised got a swap of water over their
head, were relieved that it wasn’t worse and were ordered to sit down around
the pool. And only then the real fun started, because on command by God Neptune
his helpers went around and smeared paprika powder, milk, tomato sauce, chocolate
powder and whipped cream on their heads. And there might have been more
ingredients to a good meal that I have forgotten to list. Finally they were
allowed or forced to jump into the pool which turned into something quite nasty
very quickly. After the ceremony was over the pool was emptied and the whole
place was cleaned so that in the afternoon normal life could go on.
Today is Saturday and it is our last day at sea before
we reach Salvador da Bahia in Brazil. What is amazing that so far away from
terra firma we are accompanied by birds. We identified two kinds: frigate birds
and booby birds. They seem not only to follow us but to hunt us or to compete
with the ship: they are faster! From time to time they dip into the water to
catch their breakfast, lunch or dinner.
What else do we do on days at sea except swimming in
the pool and sun bathing? There are the cultural lectures I have already told
you about. In the evening one can go to the theatre where some of the shows
were really marvellous. So we saw a Beatles Revival Band which made the whole audience
stand, clap and dance (the audience being of the right generation i.e. 60 – 80 years
old). Another night we saw and listened to opera arias. In Barcelona they
presented Flamenco. And tonight we might go again to a Brazilian night. On
board they offer language courses; I have joined the Spanish lectures (Brazil
speaks Portuguese, I know). There are a lot of dance lessons, but Michael is a
cardholder of the Never-dance-fraction, so this we leave out. And we are not especially
keen on joining Bingo, Quiz, Sport or Creativity Meetings. What is amazing is
that nearly everything is done in all board-languages and this is what I wanted
to tell you about today: Languages!
This is really an international ship. I heard we have
about 50 different nations on board. The board languages are Italian, French, Spanish,
German and English. All the announcements are always in all those languages and
for example the Cruise Director Petra Malin changes between all those languages
in a split second and sounds plausible in all of them. The first question is
nearly always asked in English: “What is your language?” and then both speakers
might happily change into another common language. Funny enough I meet more
French speakers than English speakers and thus have a chance to polish up my
rusted French. We still have to meet a British person. The English speakers we
met came from Australia, New Zealand, USA, Canada or from those nations who
have English as a probable second language, like the Scandinavian countries or
the Netherlands. So where are the Brits? Do they really rather stick to their
own kind?