Gestern waren wir in Barcelona und heute erleben wir unseren
ersten Seetag auf dem Weg nach Lissabon, wo wir morgen Mittag ankommen sollen.
Das gibt uns Zeit, unseren Blog aufzufrischen.
Da wir Barcelona von früheren Aufenthalten ganz gut kennen, haben
wir uns darauf beschränkt, einen großen Spaziergang durch die Innenstadt zu
machen. Wir begannen an der neuen Seefront, liefen dann La Rambla hoch bis zum
Markt, wo wir über einen Stand mit schrecklich guten süßen Sachen stolperten,
die natürlich alle schrecklich schlecht für uns sind (und trotzdem ein paar
mitkommen mussten!) Anschließend schlenderten wir durch das Gothische Viertel und
besichtigten die Kathedrale (was uns bei unserem letzten Besuch noch zu teuer
erschien. So ändern sich die Zeiten!). Schließlich landeten wir am Catalunya
Platz und nahmen von dort die Metro zurück.
Was sich seit unserem letzten Besuch in Barcelona geändert hat,
ist, dass nun überall die katalanische Sprache absoluten Vorrang hat und kastilianisch
(spanisch) höchstens in der zweiten Zeile vorkommt, wenn überhaupt. An vielen
Fenstern hingen katalanische Fahnen oder Spruchbänder. Selbst in der Kathedrale
wurden zahlreiche Gottesdienste in katalanisch angeboten, aber nur einer in kastilianisch.
Ein Seetag erlaubt uns, das Schiff weiter zu erobern. Wir finden
uns langsam zurecht und gehen nur noch selten verloren. Ein paar Dinge, die uns
auffielen:
Das Schiff ist wirklich wie eine in-sich-geschlossene Stadt, in
der alles in Echtzeit passiert. Was ich damit meine ist, wenn irgendwo
Reparaturen oder Wartungen vorzunehmen sind, wenn Proben für Aufführungen
stattfinden, wenn Leute tanzen lernen, ihre Kreativität ausprobieren, Gymnastik
machen, kann jeder ihnen im Vorbeigehen dabei zuschauen, denn die öffentlichen
Bereiche gehen ineinander über und selbst die Bereiche, in denen Ruhe herrschen
soll, wie in der Bibliothek, sind nur durch eine Glaswand vom Rest getrennt, so
dass man sehen kann, wer sich drinnen aufhält. So ist die Kabine tatsächlich
der einzige Ort, wo man völlig für sich sein kann.
In einer anderen Sache haben wir gemerkt, dass wir uns geirrt
hatten. Wir dachten, das Angebot in den Läden würde sich für die Dauer der
Weltreise verändern. Bei Wochenkreuzfahrten können die Läden sicher Schmuck,
Uhren, Handtaschen, Kosmetik verkaufen, und die nächsten Passagiere der
nächsten Wochenkreuzfahrt haben dieselben Bedürfnisse. Wir können uns nicht
vorstellen, dass die Passagiere dieser langen Reise nach fünf Wochen noch eine
fünfte Handtasche kaufen werden oder noch eine goldene Uhr, stattdessen werden
sie eher nach praktischen Sachen verlangen, wie Zahnpasta, Nähgarn oder
Shampoo. Aber nein, obwohl sich seit Barcelona nur noch Weltreisende an Bord
befinden, ist das Angebot der Geschäfte unverändert.
Heute Abend findet der erste Gala-Abend statt. Wir sind gespannt
auf all die feinen Roben (unsere sind es weniger).
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Yesterday we were in
Barcelona and today we have a day at sea on our way to Lissabon, where we will
arrive tomorrow at mid-day. So there is plenty
of time to continue with our blog.
As we knew Barcelona
from earlier visits, all we did, was to take a lengthy stroll around the new
waterfront and through the centre of the city, along La Rambla, through the
Market. Later we walked through the gothic part of the old Barcelona, visiting
the Cathedral, until we finally came to Catalunya Place from where we took the
Metro back. What has really changed in Barcelona since our last visit is that
the signs in Catalan now are prevalent, while Castilian (Spanish) only appears
in a second row if at all. Likewise we saw many buildings which display the Catalan
flag or political messages. In the Cathedral multiple services were announced,
most of them in Catalan and only one in Castilian.
A day at sea allows us
to further explore the ship. We start to know our way around and not go amiss so
often. Here are some things which we found remarkable concerning our life on
board:
This ship is really
like a complete town in itself and everything happens in real-time: When there
are some maintenance or repairs to be done, if people rehearse for shows, if
people learn to dance, to play cards, to use their creative abilities it always
happens in front of everyone who is just around, as public spaces connect to each
other and there is a permanent stream of people coming and going. Even special
quiet places like the library are only isolated by glass from the general
walkways, so that one can see who is in there. So basically the cabin is the
only really private space.
The other thing which
we find astonishing is what is on offer in the shops. We thought that they
would take account of the fact that while on a week or two-weeks cruise they
might sell jewellery, watches, handbags, cosmetics and souvenirs before a fresh
group of passengers comes on board and buys the same items, on a four-months
cruise they will probably sell about the same amount as on a two weeks cruise
and all those beautiful watches and expensive handbags will stay unsold, while
those long-time cruisers will soon be in dire need of much more practical
things, like tooth paste or shampoos. But no, we came on board while the last
10-day cruise was still going on, the World Cruise only opened officially in
Barcelona, because it was then that the last passengers came on board, but the
shops’ offers have not changed.
Tonight will be the
first formal dinner and we are anticipating beautiful evening gowns (if not
worn by us).
Interesting observation about the new prevalence of Catalan in Barcelona.
AntwortenLöschenLooking forward to photos of the evening gowns!
Thank you, Gail. Sorry, there are no photos of us of that evening! The comments-function of google seems to be a mystery...
Löschenlustig, dass man verloren gehen kann...
AntwortenLöschenRuth sitzt neben mir, und schon scheint das mit meinen Kommentaren zu klappen, dass sie bei euch ankommen. Ruth möchte hinzufügen: Der Start von eurer Weltreise hat ja anscheinend schon mal bestens geklappt, die Kabine schaut sehr gemütlich aus, und eure Ausflugsbeschreibungen sind sehr interessant. Viele Grüße und alles Gute: Ruth.
AntwortenLöschenDanke, Werner.
AntwortenLöschenDie Kommentarfunktion führt ein Eigenleben, ich verstehe das auch nicht. Grüße von uns an Euch!
Das hört sich bereits jetzt alles sehr gut an. Wobei die wirklichen Abenteuer ja erst noch kommen werden....
AntwortenLöschenIch freu mich schon auf exotische Bilder!
Gute weitere Reise mit herzlichen Grüssen aus Buchloe.
Rudolf Jakob
Schön zu lesen, dass es Euch gut geht. Und was frühere Seefahrer nur in ihren schönsten Träumen erhofften, das ist für Euch Wirklichkeit. Geniest die Tage und lasst uns weiterhin teilhaben.
AntwortenLöschenGrüsse aus dem sonnigen Ulm
Fritz