Man könnte Rarotonga eine kleinere Version von Tahiti
nennen: die Insel ist ebenfalls fast rund, vulkanischen Ursprungs mit steilen
und schroffen Bergen im Inselinneren und einer Hauptstraße um die Insel herum,
an der sich nahezu das gesamte Inselleben abspielt.
Rarotonga ist tatsächlich
viel kleiner: um Tahiti herum sind wir 120 km gefahren, hier reichen 32 km für
eine Inselumrundung. In Tahiti leben nahezu 200.000 Einwohner, hier sind es
etwa 10.000. Aber was Rarotonga viel mehr zu dem von uns erträumten
Südseeparadies macht, ist, dass es im Vergleich zu Tahiti viel weniger urban
ist, fast so, als sei hier die Zeit gern ein wenig stehen geblieben, als die
Menschen es gerade schön und gemütlich hatten.
Hier nun kamen wir wirklich durch üppige
Natur, eingestreut bunte
Häuser mit großen Gärten drumherum, ab und zu mal ein Laden, dann wieder
Palmen, blühende Sträucher, dazwischen blitzte das Meer in einiger Entfernung.
Oder wir fuhren direkt am Meer entlang, es war blau (richtig, richtig blau),
und auf der anderen Straßenseite begleitete uns weiterhin diese üppige
Vegetation.
Wir besuchten ein Museum zur Geschichte der Cook Islands.
Der Namensgeber ist natürlich der berühmte Kapitän und Entdecker James Cook, dem
man
nirgendwo in Polynesien entgehen kann. Die Briten sicherten sich die
Kontrolle über die Cook Islands, nachdem sich Frankreich Tahiti angeeignet
hatte, um den weiteren Vormarsch Frankreichs zu stoppen. Und wie in Tahiti,
sandten die Briten auch hier ihre Missionare aus, die ihr Möglichstes taten, um
die lokale Kultur auszurotten. Heute gehören 15 Inseln zu dem Gebiet der Cook
Islands, deren Verwaltung in Avarua sitzt, der wichtigsten Stadt in Rarotonga,
die wiederum die größte der 15 Inseln ist. Die Cook Islands sind unabhängig,
aber mit Neuseeland assoziiert. Das heißt, dass jeder Cook Isländer wie ein
Bürger Neuseelands behandelt wird, aber nicht jeder Neuseeländer automatisch Cook Isländer ist. Beide Währungen (CKD, NZD) sind legale Zahlungsmittel auf den Inseln (aber natürlich nehmen sie auch gern die Dollars der Touristen!).
Wir verbrachten einige Zeit am Strand, einem „richtigen“
Strand mit hellem Sand (tut mir leid, ich bin einfach kein Fan von schwarzem
Sand, wie er in Tahiti üblich ist). So waren wir dem Paradies schon ziemlich
nahe, aber wir hatten beide große Probleme mit dem Klima. Es war sehr, sehr
heiß, und da gerade Regenzeit ist, war die
Luftfeuchtigkeit extrem hoch,
selbst, wenn es gerade mal nicht regnete. Mit unserer etwas angeschlagenen
Konstitution war es für uns ziemlich anstrengend, wir schwitzten heftig und
fühlten uns beklommen, und als wir auf das Schiff zurückkehrten, waren wir
total erschöpft. So war Rarotonga wohl tatsächlich ein kleines Paradies, aber
nur für top gesunde Leute, zu denen wir im Moment leider nicht gehören.
Ich möchte Euch noch von zwei Beobachtungen erzählen. Die
erste haben
wir nicht nur in Rarotonga gemacht, sondern überall, wo wir in der
Nähe der Küste waren: Wegweiser, auf denen „Tsunami Escape Routes“ steht.
Sodass in der Panik, wenn jemand nicht weiß, in welche Richtung er fliehen
soll, der Pfeil ihm sagt, wo höherliegendes Gelände am schnellsten zu erreichen
ist. Es erscheint mir, als wäre das eine große und internationale Kampagne,
weil überall, wo wir hinkamen, die Schilder gleich aussahen und auch relativ
neu zu sein schienen.
Die zweite Beobachtung bezieht sich speziell auf Rarotonga,
oder wenigstens hatte ich vorher noch nie so etwas bemerkt: überall liebevoll
gepflegte Gräber! Wir kamen an vielen kleinen Kirchen oder Gebäuden vorbei, die
allen möglichen Sekten gehörten. Jede davon hatte ein paar Gräber davor, zwei
oder drei, manchmal auch bis zu sechs, aber niemals ein Friedhof, so wie wir
ihn kennen. Und wir hatten auch das Gefühl, dass viele dieser Gräber die
Vorgärten ganz normaler Häuser schmückten. Es gab tatsächlich kaum ein Haus,
vor dem sich nicht, direkt der Straße zugewandt, ein paar Gräber befanden. Nun
weiß ich, dass es Länder gibt, in denen es den Hinterbliebenen überlassen
bleibt, was sie mit der Asche der Verstorbenen machen wollen. Vielleicht trifft
hier eine solche Regelung auf die traditionelle Haltung der Verehrung der
Vorfahren und bewirkt, dass die Gräber der Verstorbenen stolzer Teil des
Familienbesitzes sind.
Wir sind nun von Rarotonga abgefahren und sind auf dem Weg
nach Neuseeland. Aber ehe wir Auckland erreichen, überfahren wir noch die
Datumsgrenze. An alle unsere Freunde in Europa: zurzeit sind wir 11 bis 12
Stunden hinter Euch. Morgen um 14:00 sind wir 12 Stunden vor Euch (allerdings haben wir dann auch einen ganzen Tag
verloren)!
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In many ways
Rarotonga seems like a smaller version of Tahiti: it is nearly round, is a volcanic
island as well, with higher and much steeper ground in the inner part of the
island and a coastal region, where most of the population lives and where the
only road surrounds the island. It is much smaller: a tour around Tahiti was
120 km, a tour around Rarotonga about 32 km. The population of Rarotonga is a
bit more than 10,000, Tahiti has nearly 200,000. But the main reason we found
it much more fitting to our idea about a Southsea Paradise was that it is much
less urbanized compared to Tahiti. While we drove around we could enjoy the
lush nature, individual colourful houses with wide gardens around them, the
occasional shop, and then again wide areas with palm trees, flowers in full
bloom, with a quick glance at the ocean in the distance. Or we drove along a
coastal road, the blue (really deep blue!) sea on one side, the lush vegetation
on the other side.
We visited
a museum about the history of the Cook Islands. “Cook” of course is the famous
captain and explorer James Cook, whom you cannot escape while cruising in
Polynesia. The British secured the Cook Islands for themselves, after France
occupied Tahiti, to stop the further advancement of France. And, as in Tahiti,
missionaries sent by Britain did their utmost to destroy the local culture.
Today fifteen
islands belong to the administration of the Cook Islands, which has its seat in
Avarua, the main town on Rarotonga, which is the largest of the islands. The
Cook Islands are independent, but have an association with New Zealand. This
means that Cook Islanders are treated as citizens of New Zealand, but not every
New Zealander is a citizen of Cook Islands. Both currencies (CKD, NZD) are legal currencies on the islands (but
nobody minds the tourist’s dollars, of course!).
We spend
some time on a beach, a proper beach with yellow sand (I am sorry, but I am not
keen on black beaches like you would find them in Tahiti). So we were close to
paradise, the only problem we both had was the climate. It was very, very hot,
and as this is the rainy season, even if it did not rain, the humidity was very
high. With our not very stable constitution this made us both feel extremely
sweaty and uncomfortable and when we returned to the ship we both felt rather
exhausted. So Rarotonga turned out to be a bit of a paradise, but only for
healthy people, which we were not.
There are
two special observations I wanted to tell you about. The first we have seen not
only in Rarotonga, but wherever we were near a coast: signs indicating “Tsunami
Escape Routes”! So that if in panic you were not sure in which direction to run,
the indicator pointed you towards safer grounds. This must have been a great and
even international campaign, because those signs are all the same and they are all
fairly new.
The second observation
and this was special to Rarotonga, or at least I have never seen this before: well-kept
graves all over the place! We passed by many small churches or buildings belonging
to countless sects, and each seem to have a few graves in front of them, just
two or three, sometimes up to six, but never graveyards as we know them. But we
had the feeling that we saw well-kept graves, two or three, in the front garden
of totally normal family homes as well. It seemed that there was hardly any
house without some graves facing the road! Well, I know there are countries
which allow you to do with the ashes of your loved-ones whatever you want.
Perhaps a rule like this connected with a traditional understanding of
honouring the forefathers here and made that those graves are part of the
family pride and joy.
We have
left Rarotonga now and are heading towards New Zealand. But before we reach
Auckland we will have passed the International Date Line. Now to all our
friends in Europe: we are 11 or 12 hours behind you. Tomorrow at 14:00 we will be 12 hours ahead of you (and will have lost a
day!).
So pleased you had an interesting and pleasant - apart from the heat - visit to Rarotonga. I agree with your that beaches should be yellow (or white)!
AntwortenLöschenCheers, Gail.