TAURANGA / NAPIER / WELLINGTON - NEUSEEELAND


Um in unserer Geschichte fortzufahren, mache ich es diesmal ein wenig anders als sonst. Wir waren jetzt in vier verschiedenen neuseeländischen Städten an vier aufeinanderfolgenden Tagen. Die Abende waren viel zu kurz, um jedes Mal einen Blog fertig zu bekommen (und wir waren nach allem, was wir gesehen und erlebt haben, auch zu müde dazu). Aber an zwei der vier Tage hatten wir eigentlich dasselbe Thema, nämlich den „Herrn der Ringe“, deshalb kommt jetzt zuerst etwas zu den drei Orten und später folgt ein Kapitel über Peter Jacksons Werk und den Einfluss, den es auf Neuseeland hatte.

So also zu den drei Städten und ihrer Umgebung. Tauranga ist der Hafen, von wo aus wir nach ‚Hobbiton‘ fuhren. Gleich neben der Anlagestelle unseres Schiffs begann ein schöner Strand und vor uns sahen wir einen der malerischen Hügel, die überall auf Neuseeland von Vulkanausbrüchen übrig geblieben sind.

Im Hafen sahen wir unendliche Reihen gestapeltes Holz und erfuhren, dass Holz eines der Hauptausfuhrprodukte Neuseelands ist (die anderen sind Früchte, Milch, Wolle und Lamm/Fleisch). Der wichtigste Abnehmer für das Holz ist China (wie auch für Milchpulver) und wegen des Corona Virus konnte eine Menge Holz nun in den letzten Wochen nicht verschifft werden. Es ist also so, dass obwohl Neuseeland einem modernen europäischen Industriestaat zu ähneln scheint, die ökonomische Basis doch Primärgüter (vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse) sind, und dass sie die meisten industriell gefertigten Güter importieren müssen.

Unsere Tour-Begleiter waren allesamt besorgt darüber, dass das letzte Jahr in Neuseeland ein sehr trockenes war. Und tatsächlich waren, als wir über Land fuhren, die meisten Grünflächen eher gelb als grün, und dabei ist der Sommer noch nicht vorbei. Aber dennoch fanden wir die Landschaft sehr schön, hügelig, mit ganz verschiedenen Flächen: Heuwiesen, Äcker, Büsche, Bäume, Obstgärten für alle Arten von Früchten, unterbrochen von Wohnstätten (großen Bungalows mit zahlreichen Scheunen und Schuppen!). Auch hier hatten wir das Gefühl, dass alles in Neuseeland sauber und wohlgeordnet ist.

Napier wurde bei einem Erdbeben in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts fast völlig zerstört. Ab manchen Stellen hob sich der Grund um zwei Meter und mehr, und kaum ein Haus überstand dies. Aber die Stadt wurde wieder aufgebaut und gilt heute als eines der besten Beispiele für eine durchgehende Architektur im Art Deco Stil. Aber Napier selbst war nicht unser Ziel. Wir machten uns auf den Weg etwas über die Maoris und ihre Kultur zu erfahren. Wieder fuhren wir durch imposante Landschaften zu einem Ort, wo ein Maori-Stamm ein Umweltprojekt betreibt, das wir durch unseren Besuch unterstützen konnten. Naja, um ehrlich zu sein, wir waren ein bisschen enttäuscht, vielleicht weil wir verkehrte Erwartungen hatten.

Wir trafen dort auf eine kleine Gruppe von Maoris, zwei ältere Damen, die bereits in den Bussen als Reiseleiterin mitgefahren waren, einen älteren und einen jüngeren Mann und zwei ‚Krieger‘, die uns in einer längeren Zeremonie begrüßten und uns dann an verschiedenen Orten Vorträge zu verschiedenen Aspekten der Maori Traditionen hielten. Es war sicher ein Einblick, aber ein Gesamtbild von ihrem Leben und ihren Projekten konnten wir uns damit nicht machen.  Wir erfuhren, warum sie Aale züchten, wir bekamen Kampfbewegungen vorgeführt, wir sahen und hörten ein paar traditionelle Maori-Instrumente und zum Schluss wurden wir ermuntert, Sachen zu kaufen. Es war eine seltsame Mischung von durchaus professioneller Touristenbetreuung und einer mehr informellen (allerdings sehr freundlichen) Haltung. Einer der „Krieger“ musste offensichtlich sein Baby betreuen. Während er also Kampfübungen demonstrierte, wanderte sein Baby on Arm zu Arm und erregte fast mehr Aufmerksamkeit als die aggressiven Gesten seines Vaters. Zum Schluss
verabschiedeten sich die beiden ‚Krieger‘ mit einigen Positionen aus dem Hakka, aber wer fürchtet sich schon vor einem Krieger, dessen Baby man gerade noch verhätschelt hat?

Wellington ist nun die Hauptstadt von Neuseeland und zu ihrer Schönheit gibt es geteilte Meinungen. Die Einwohner sind sich sicher, dass das der schönste Ort Neuseelands ist, die Leute von anderswo sind sich da weniger sicher. Wir fuhren durch Wellington auf den Spuren der Filmindustrie; so haben wir die Stadt nur kurz und aus dem Bus erlebt. Wir bewunderten ihre Lage zwischen Hügeln und den Meer und wir kamen durch sehr hübsche und gepflegte Vororte. Die Innenstadt allerdings erschien uns ziemlich unstrukturiert, und zum ersten Mal seit Südamerika sahen wir wieder
diese Menge an offen hängenden Kabeln, die Haus für Haus verbinden, was wir sonst in Neuseeland noch nicht gesehen hatten. Aber schließlich war unser Besuch viel zu kurz, um uns wirklich ein Urteil darüber zu erlauben.

Nun aber zu einem Thema, zu dem wir schon lange eine Meinung haben: J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“ und die Filme, bei denen Peter Jackson Regie führte und die die neuseeländische Filmindustrie weltbekannt gemacht haben. Also der nächste Blog ist vor allem für Fans wie uns!  


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Today I will continue our story in a different way than in the chapters before. In New Zealand we saw four different places on four consecutive days. The evenings were just too short to prepare for the blog every night (and we were tired after having seen and experienced so much). But as for two days we had the same theme: ‘Lord of the Rings’, there will be one chapter now about the different places and another about Peter Jackson’s work and influence on New Zealand.

Here are tales of the three towns and their surroundings. Tauranga is where we landed to take the overland trip to ‘Hobbiton’. Our ship’s position was splendid, right beside a beach and in front of us one of these typical hills formed by volcanic eruption, of which New Zealand has plenty.

The main good - not only in this harbour - to be exported is wood as we could see from the ship. We learnt that this is one of the main export goods for New Zealand (the other ones being fruit, milk, wool and meat/lamb). The main customer for wood is
China (as it is for milk powder) and due to the Coronavirus wood that should already be shipped is still waiting in the New Zealand ports to be exported. Thus, although much of New Zealand seems very much like the highly industrialised Europe, their main economic basis is primary (mainly agricultural) products and they have to import most of the industrial goods.

They had a very dry year in New Zealand, as our guides told us. When we drove through the countryside meadows were
rather yellow than green and the summer is not even over. Still the countryside we saw was very beautiful, hilly, very divers with grassland, acres, shrubs and trees, orchards for any kind of fruits, interspersed with homesteads (large bungalows with lots of sheds!). Again we had the feeling that everything in New Zealand is clean and tidy, well set and organized.

Napier is a town which was badly hit by an earthquake in the 20th of the last century. Then the ground in places rose for two meters or more and most of the buildings were destroyed. But the town was rebuilt and is now an exceptionally beautiful example of art deco architecture. But Napier itself was not where we were heading to; we were going to see something about the Maori traditions and culture. So again we drove through a countryside we really enjoyed, to a place where a tribe of Maori has started an environmental project which we could support by visiting. Well, to tell you the truth, we were a bit disappointed. But that was perhaps because we had different expectations.

We were met by a handful of people, two elderly ladies who had already accompanied the buses, a younger and an older gentlemen and two ‘warriors’, who greeted us with a lengthy ceremony and then took us through different places with different themes which all had to do with their Maori tradition, but were only small glimpses into their lives. We learnt why they care for and protect eels, we were demonstrated some movements of a Maori warrior, we saw and were demonstrated some musical instruments and in the end we were invited to buy stuff. It was a funny kind of mixture of quite professionally caring for visitors and a more informal (if very friendly) attitude. One of the warriors had to take care of his baby and when he had to demonstrate fighting, the baby was changing hands and raised more attention than the aggressive gesture of her father. In the end the two warrior brothers said their Good Byes with some moves of the Hakka, but who is afraid of a warrior whose baby one has just cuddled?

Wellington is the Capital of New Zealand and the opinions about her beauty are divided. Inhabitants of Wellington are convinced that it is the most beautiful place in New Zealand, people from other places less so. We drove through Wellington on the traces of her film industry and so we only had a short glimpse of the city. We loved the position, surrounded by hills and the sea, and we came through lovely suburbs. The inner city seemed a bit unstructured, and for the first time since South America there were all those open cables connecting house to house, which we had not seen before in New Zealand. But our visit was really too short to come to a conclusion.
Now to a subject we have already decided upon: J.R.R. Tolkien’s ‘Lord of the Rings’ and the films Peter Jackson directed and thus brought the New Zealand film industry to international attention. So the next blog is mainly for fans like us!  

1 Kommentar:

  1. I love the idea of the baby-cuddling Maori warrior performing the Hakka. The Hakka is something I've only seen at the start of rugby games featuring the All Blacks (and no babies involved there!)
    Cheers, Gail.

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